Australienreise 2006-2007

AktualisierungOktober 2006

Richtung Osten

von uschi christl

Australienkarte

13. , 14., 15 . Oktober, Auf dem Weg nach Osten
Reifendruck und Zeitdruck auf niedrigem Niveau

Auf Uluru, Kata Tjuta und Kings Canyon haben wir nach unserer ersten Reise 2000 keine zweites Mal mehr Lust, aber es gäbe schon noch einiges, das uns im Red Centre interessiert hätte. Der Wetterbericht für die nächsten Tage vertreibt uns die Lust daran. Es soll noch heisser werden. Wir entscheiden uns für den Weg nach Osten. Das bedeutet 500 Kilometer zurück in den Norden zu fahren, bis wir die Verbindung in den Osten erreichen.
Bruno und Reifen 1Davor müssen wir noch ein Problem mit dem rechten Vorderreifen unseres Wohnmobils lösen. Wir brauchen einen neuen Schlauch, den ein Mechaniker in einer Werkstätte in Alice widerwillig montiert. Wir übernachten auf einem Rastplatz auf dem Highway. In der Früh bemerken wir, dass wir völlig schief im Bett liegen. Der Reifen ist wieder hin. Der Mechaniker hat gepfuscht. Bruno montiert das immerhin 60 Kilo schwere Reserverad. Aber ohne Reserve wollen wir die Reise nicht fortsetzen. In Tennant Creek finden wir eine Werkstätte, die uns weiterhilft, obwohl es Samstag und schon Mittag ist. Und zu allem Überfluss wird uns dort weder Arbeitszeit noch Material verrechnet. Der Chef wird das mit der Werkstätte in Alice klären.

Bruno und Reisen 2Werkstätte

Während ich in der Werkstätte warte, bis alles erledigt ist, kommt mir kein einziges Mal der Gedanke, dass ich mit meiner Zeit besseres anfangen könnte. Das gehört sicherlich zu den wertvollsten Seiten dieser Reise: Völlig ohne Zeitdruck zu leben.
Es spielt keine Rolle, ob wir heute noch weiterfahren und wie weit. Jeden Tag, ja jede Stunde neu entscheiden zu können, wann und wie die Reise weitergeht. Die Zeit ist einfach nur da, aber sie treibt mich nicht vor sich her. Die Uhr im Wohnmobil ist vor allem dazu da, um zu überprüfen, ob ich zu Recht schon wieder Hunger habe.
Der Umgang der Australier mit der Zeit fügt sich da wunderbar ein. Auf der Eingangstür zu einem Geschäft in Tennant Creek lese ich zum Beispiel:
"Buiness Hours.... AM - TILL LATE...". Frei übersetzt: "Geschäftszeiten: Von der Früh bis auf d´Nacht".

Uhr imWomoTill late



Brutales Spiel und Abschiedsstimmung

Übernachtung in Barkley Homstead. Wir wissen, dass das unsere letzte Nacht im Northern Territory sein wird. Wir erleben diesen Abend auch als eine Art Abschied, denn wir haben den Busch bis jetzt nirgends so intensiv und schön erlebt, wie in NT. Da passt der Campground in Barlkey Homestead ganz gut. Ganz nah am Busch und sehr entlegen. Nach Westen 187 Kilometer bis zur nächsten Tankstelle. Dazwischen nur Busch. Nach Osten 260 Kilometer, nach Norden 404 und nach Süden führt überhaupt nur ein kaum wahrnehmbarer Weg in die Pampa. Trotzdem ist das Pub der Homestead ziemlich voll, denn es ist Samstag Abend und die Aussies spielen Rugby gegen die Kiwis. Der Flachbildschirm läuft auf volle Lautsärke. Stockmen, Farmer und Trucker schauen mit uns gemeinsam zu. Rugby gehört zweifellos zu den dämlichsten Spielen, aber die Prügeleien sind ganz lustig anzusehen.
Am nächsten Morgen wecken uns Papageien, die in dem Baum sitzen, der unserem Wohnmobil Schatten spendet.

Busch NTPapagei

MonotonieDie letzten 260 Kilometer im Northern Territory. Den meisten Reiseführern ist diese Strecke nur einen Satz wert. Da ist einfach nichts, meinen sie. Wir konnten der Monotonie der Landschaft durchaus etwas abgewinnen. Goldgelbe Buschlandschaft, die in einer scharfen Linie am fernen Horizont endet. Keine Häuser. Abgesehen von grasenden Kühen kein Zeichen von Besiedelung.


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