Australienreise 2006-2007

AktualisierungSeptember 2006

Keep River und Nitmiluk

von uschi christl

Australienkarte

11. September, Keep River Nationalpark
Lagerfeuer
und Sternderl schauen in NT

Wie mit dem Lineal gezeichnet, trennt eine Linie Western Australia vom Northern Territory. Unser erster Nationalpark in NT ist der kleine und wenig besuchte Keep River Nationalpark. Bruno hackt Holz für ein Barbeque. Wir verbringen den Abend vor dem Feuer mit Sternderl schauen.

Northern Territory Bruno hackt Holz

12. September, Keep River Nationalpark
Angenehme Überraschung


GrasDer Keep River Nationalpark ist klein und wir erwarten uns nichts besonderes. Umso überraschter sind wir, als wir bei einer Wanderung die Vielfältigkeit der Landschaft entdecken. Quasi ein Mini-Bungle Bungle, viel offenes, weites Land, Spinifex und andere Gräser in warmen Farben. Mein verstauchter Knöchel macht sich schon ganz gut.

Bruno fotografiertBungle Bungle

Palme vor Bungle bungleNoch eine Palme

"Gilagmesh" von Joan London gelesen. Ein bissl kitschig, aber ganz gut im englischen Original zu lesen. Es spielt in Westaustralien. Viel wird da über Menschen erzählt, die barfuß duch den Busch laufen. Was für eine Vorstellung.

LinkWeitere Fotos Keep River National Park

13.September, Victoria River Region
Weiterfahrt Richtung Nordosten

Wir tanken in Timber Creek, einem sehr, sehr kleinen Ort am Highway. Außer einer Tankstelle entdecken wir auch irgendein Governmental Office, das über Internetzugang verfügt. Wir aktualisieren unser Reisetagebuch und fahren weiter an den östlichen Rand des Gregory Nationalparks. Dort übernachten wir in einem Buschcamp.

14. bis 18. September, Katherine Gorge
Wallabys


Wallaby 1Zum ersten Mal auf dieser Reise sind wir in einer Stadt, die wir schon vor sechs Jahren besucht haben. Katherine ist mit fast 10.000 Einwohnern schon eine richtige Großstadt für diese Gegend. Unser Wohmmobil findet auf einem Campground im Nitmiluk Nationalpark Platz, der uns schon im Jahr 2000 gut gefallen hat. Vor allem wegen der vielen Wallabys, die den Platz regelmäßig besuchen. Und schon nach wenigen Stunden findet sich das erste Tier bei uns ein. Wir schwimmen im Katherine River. Anders als vor sechs Jahren beeindruckt uns die mögliche Nähe von Süßwasserkrokodilen nicht sehr.

Wallaby 2Bruno schwimmt

Schmetterlinge und Schlangen

Nach eineinhalb Monaten können wir unseren Wanderungen mit anschließendem Bad in einem Fluss oder Billabong noch immer viel abgewinnen. Die schönste Wanderung im Nitmiluk-Park führt in den Butterfly Gorge. Er könnte allerdings auch Schlangen Gorge heißen, denn wir sehen vier Schlangen. Mein Adrenalinausstoß ist so heftig, dass ich die anstrengende Wanderung leicht schaffe. Vier Schlangen sind weit über dem Schnitt. Damit dürften wir in den verbleibenden viereinhalb Monaten unserer Reise eigentlich keine mehr sehen. Erfreulicherweise flattern auch hunderte Schmetterlinge durch diesen wunderschönen Gorge, der in den Katherine River mündet.

SchluchtSchmetterling

Bruno badetSchlucht Katherine River

Aussie-Wandern

Wandern in Australien ist in vielerlei Hinsicht etwas ganz besonderes. Interessant ist zum Beispiel, dass diese Wanderungen meist hervorragend beschildert sind. Da wandert man durch kniehohes Gras, jeden Moment darauf gefasst, auf eine Schlange zu treten, geht durch knöchelhohes Laub, in dem sich alles mögliche Getier verstecken kann, dann windet sich der Weg knapp an einer Sandbank vorbei, auf der mit Sicherheit gerade Krokodile in der Sonne liegen oder unter Bäumen entlang, in denen Baumschlangen hausen. Aber: Der nächste Wegweiser kommt bestimmt und gibt einem das Gefühl, dass alles genauso richtig ist.

Uschi wandertWegweiser

Traum und Wirklichkeit

AborigineesWir haben uns viel von diesem Campingplatz im Nitmiluk Nationalpark erwartet. Viele schöne Erinnerungen haben uns nach sechs Jahren wieder hergeführt. Wir finden tatsächlich einen entlegenen Standplatz. Er liegt auf dem Weg zwischen Visitor Center und den Häusern der Leute, die hier arbeiten. So ergibt sich auch immer wieder ein Tratscherl mit Aboriginees, denen dieses Land hier gehört.

Immer wieder fasziniert uns der Blick aus den Fenstern unseres Ausstelldaches. So hat sich Brunissimo das beim Bauen vorgestellt: Dass er einmal von dieser Fenstergaliere aus australischen Busch sieht.

Fenster 1Fenster 2

Große Vögel und kleine Wallabys

Vogel unbekanntSie sind schwarz und groß und haben ein rotes Hinterteil - die Papageien, die wir schon seit Wochen beobachten lassen sich nur schwer fotografieren. Weniger scheu als ihre schwarzen Verwandten sind die weißen Kakadus, deren lautes Geschrei uns seit Beginn der Reise begleitet. Dort, wo sich dumme Touris Pommes Frites vom Teller stehlen lassen, ist man auch diesem Vogel mit blauem Bauch ganz nah.

Schwarzer PapageiVogelunbekannt 2

Kakadu 1Kakadu 2

Wallabys sind in dieser Gegend wirklich häufig. Zum ersten Mal allerdings sehen wir eine Mutter mit ihrem Kleinen im Beutel. Das Kleine steckt den Kopf und die Vorderpfoten aus dem Beutel und sucht schon wie ein Großer nach Samen und anderem essbaren Zeug auf dem Boden.

Mutter und Kleines 1 Mutter und Kleines 2

Wallaby 1Wallaby 2

Säugendes WallabyKur vor Morgengrauen wecken uns brunftige Wallabys. Ich beobachte ein Männchen, das ein Weibchen verfolgt, das immer wieder zu entkommen versucht. Schließlich hält das Männchen das Weibchen mit den Vorderpfoten beim Schwanz fest. Als es hell wird, beobachten wir ein Junges, das im Beutel seiner Mutter trinkt.

Wandern ohne Schuhe

BootTotaleWie beim Wandern setzen die Aussies auch beim Kanufahren eigene Maßstäbe. Wer ein Kanu mietet, bekommt jede Menge Warnhinweise und einen wasserdichten Behälter für Fotoaparat und Autoschlüssel, aber es bleibt immer noch genug Abenteuer. Wir wollen zwei Gorges befahren. Bruno muss das ziemlich schwere Boot über einige Stromschnellen flussaufwärts ziehen. Wie bei längeren Wanderungen, die wir zu Fuß unternehmen, wird es auch hier, auf dem Fluss, mit steigendem Schwierigekeitsgrad immer einsamer. Am Ende der Fahrt sind noch zwei Kanus auf dem Fluss.

Bruno Stromschnelle 1Bruno Stromschnelle 2

Flussfahrt 1Bruno und Uschi

Kanufahrt 1Kanufahrt 2

Wir haben dreieinhalb wunderbare Tage hier verbracht. Viele Tiere, wenige Menschen - so haben wir uns diese Reise vorgestellt.

18. bis 20. September, Edith Falls
Eine Schlange , viele Fliegen, theoretische Krokodile

KrokodilwarnungNur wer den Tod sucht, schwimmt in einem Billabong mit Salzwasserkrokodilen. Das heißt aber nicht, dass man in einem Gebiet, in dem Salzwasserkrokodile vorkommen, nicht schwimmen darf. Schilder wie dieses, weisen nur darauf hin, dass sich zwar theoretisch ein gefährliches Krokodil hierher verirrt haben könnte, dass es aber höchstwahrscheinlich eingefangen wird, bevor es einen arglosen Touri fressen könnte.
Und diese Information ist in einem Gebiet wie Edith Falls oder Leliyn, wie es in der hiesigen Aboriginalsprache heißt, nicht unwichtig. Denn hier gibt es eine schöne Wanderung, dem Fluss entlang, vom Billabong in der Nähe unseres Campgrounds hinauf zu einem Lower und einem Upper Pool, und dann über das Long Hole Pool zum sogenannten Sweetwater Pool.

FlussPool 1

Pool 2Pool 3

Die gefährlichen Krokodile haben die Ranger in dieser Saison schon eingefangen, aber eine Schlange hat Bruno auf dieser Wanderung gesehen - das war die sechste auf unserer Reise bisher. Und dann haben uns noch tausende Fliegen begleitet. Bisher hatten wir wirklich Glück und sind von den kleinen Quälgeistern weitgehend verschont geblieben. Heute mussten wir zu den Hemden mit langen Ärmeln greifen. Die nächste Stufe wird dann schon das Fliegennetz vor dem Gesicht sein.

Pool 4Fliegen

Von den Fliegen, mit denen wir ohnehin gerechnet haben, einmal abgesehen, sind die Tage in Edith Falls ganz zauberhaft. Vor allem die Möglichkeit zum Schwimmen direkt neben unserem Standplatz genießen wir viel mehr als bei unserer ersten Australienreise, die uns auch schon nach Edith Falls geführt hat.

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