Australienreise 2006-2007

AktualisierungJÄnner 2007

Westküste 1

Australienkarte

11. Jänner, Bush Beach
Wendekreis des Steinbocks

Tropic of CapricornWir überqueren den Tropic of Capricorn bereits zum sechsten Mal. Dass wir in den vergangenen fünfeinhalb Monaten über 29.000 Kilometer gefahren sind, wundert uns oft selbst. Es hat sicher viel damit zu tun, dass Australien ein "Reiseland" im eigentlichen Sinn ist. Dieses Land ist am Besten in Bewegung zu erspüren. Beim Gehen oder eben beim Fahren.
So schön, bezaubernd und aufregend die Plätze, die wir in Australien gefunden haben auch sind, - es sind keine Orte, die uns zum längeren Bleiben bewegen konnten. In dem Maß, in dem wir Australien nahe gekommen sind, haben wir auch entdeckt, was uns Europa bedeutet.


Ein paar Kilometer südlich von Carnavon finden wir einen Standplatz am Indischen Ozean, der die Westküste Australiens von ihrer besten Seite zeigt. Wer flache Stände ohne Hinterland liebt, kann hier sicher glücklich werden. Für uns bietet dieser einsame Strand zumindest für eine Nacht genau das Richtige. Am späten Nachmittag besucht uns ein alter Australier, der in der Nähe in seinem Wohnwagen lebt, und schenkt uns einen ganzen Sack voll frischer Mangos. Sie stammen von einer der Plantagen in diesem, für tropische Früchte berühmten, Anbaugebiet.

MangosStandplatz

12., 13. Jänner, Kalbarri
Ruhige Tage

Kalbarri, ein Nationalpark und zugleich ein Fischerort, der drauf und dran ist zu einem Touristenzentrum zu werden, hat uns schon im August recht gut gefallen. Wir haben auch dieses Mal Glück. Noch zwei Tage vor unserer Ankunft war der Campingplatz bis auf den letzten Fleck mit australischen Familien gefüllt, - jetzt sind die meisten von ihnen wieder zu Hause und bereiten sich auf den Schulanfang vor. Wir verbringen zwei ruhige Tage, beobachten Papageien und mästen uns mit Fish´n´chips.

Bruno vor WohnmobilPapageien

"The Secret River" von Kate Grenville fertig gelesen. Dieses von Kritikern hochgelobte Buch spielt in der "australischen Gründerzeit". An sich mag ich solche Geschichten nicht sehr und der Roman beginnt auch ziemlich schwülstig mit der Kindheit und Jugend des armen Protagonisten, den die Not zum Dieb macht und der schließlich von London nach Sidney deportiert wird. Im letzten Drittel des Buches beginnt die Geschichte ernsthaft gut zu werden und verstört dann, als sich der Held an einem ungeheuer brutalen Gemetzel an Aboriginees beteiligt, nur um sich seinen Traum vom eigenen Stück Land zu erfüllen. Die Folgen dieser "Gründerzeit" sind bei weißer und indigener Bevölkerung heute so sehr zu spüren.

14. Jänner, Coronation Beach
Weiße Stände, rosa Seen


"Lucky Bay" - diese Bucht hinter weißen Sanddünen ist ein ganz bezaubernder Ort, den wir auf dem Weg Richtung Süden entdecken. Für diese Strände ist die Westküste berühmt. Am Beginn unserer Reise haben wir uns dafür nicht Zeit genommen, jetzt entdecken wir einige dieser einsamen Strände. Dass wir trotzdem nicht bleiben, liegt an den aufziehenden Wolken, denn nach Regen ist die sandige Zufahrt sicher nicht mehr zu befahren.

Lucky Bay 1 Lucky Bay 2

Lucky Bay 3Lucky Bay 4

Wir kommen an einem See vorbei, der aussieht, als würde rosarote Zuckerwatte in ihm schwimmen. Beta Carotine haben den "Pink Lake" rosa gefärbt.

Rosa See 1 Rosa See 2

Coronation BeachBis Perth sind es nur mehr gut vierhundert Kilometer. Wir genießen es, alle paar Kilometer anzuhalten, ein Stück einen Strand entlang zu spazieren oder einen Fishburger zu essen. Die langen Touren liegen hinter uns.
Wir übernachten an einem klassischen Surferstrand, dem Coronation Beach wenige Kilometer vor Geraldton.
Information
Radio und Zeitung

Sich in Australien zu informieren ist nicht einfach. Internet gibt es nicht überall, Radioempfang beschränkt sich auf wenige größere Orte und dann hört man meist nur richtig dämliche Privatsender, denn die Regierung finanziert jeder Gemeinde ihren eigenen Sender. Man muss sich in dem Metier nicht auskennen, um die Qualität, beziehungsweise das Herumstottern der meisten Moderatoren zu beurteilen. Im besten Fall spielen sie einfach nur Musik, aber auch hier bevorzugen sie gelegentlich Freunde, die im Wohnzimmer eine CD aufgenommen haben .... Wirklich gut ist das Public Radio ABC. Wer einen ABC-Sender hört, braucht nicht auf ein Senderlogo zu warten, beim ersten Wort eines Moderators ist klar, das hier nur Profis am Werk sind. Gute, lange Reportagen, interessante Phone-in-Sendungen und spannende Interviews, die bis zu einer Stunde dauern können. Allerdings, mit Ausnahme von ABC-Classic, nur sehr wenig Musik.

AustralianAustralien hat eine Qualitätszeitung, die zwar konservativ, aber seriös und gut gemacht ist. "The Australien" bietet viel, auch wenn sich die Außenpolitik hauptsächlich auf die USA und den asiatischen Raum beschränkt. Da "The Australien" erstens am flachen Land kaum gelesen wird und zweitens die Wege der Anlieferung lang sind, waren wir auf dieser Reise meist schon glüklich eine Zeitung vom Vortag zu bekommen.

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