Australienreise 2006-2007

Aktualisierungdezember 2006

The Grampians

von uschi christl

Australienkarte

6. , 7. Dezember, Grampians National Park
Spuren des Feuers


The GrampiansSie liegen am westlichen Rand der Great Dividing Range und ihre Gipfel bilden eine beeindruckende Skyline. - Wir erreichen die Grampians vom Süden kommend und bleiben eine Nacht in ihrem Hauptort Halls Gap. Neben einer großen Känguruhfamilie übernachten dort auch unzählige weiße Papageien, die uns mit lautem Gekreisch wecken.


Papageien Papagei

Neues GrünAnfang dieses Jahres hat in den Grampians wochenlang ein riesiges Feuer gewütet. Noch jetzt sind viele Wege und Campgrounds im National Park gesperrt, in den Restaurants hängen Dankesschreiben an die Feuerwehrleute und die Spuren des Feuers sind überall sichtbar. Seltsamerweise sind Wanderungen durch die vom Feuer gezeichneten Eukalyptuswälder in keiner Weise deprimierend. Die schwarzen, verkohlten Bäume bündeln alle Kraft und treiben an den Stämmen und wenigen Ästen, die sie noch haben, üppig aus. Frische grüne Blätter wachsen aus der schwarzen Baumrinde.

Verkohlte rindeGrün und schwarz

Grampians 1Da die längeren Wanderwege gesperrt sind, geben wir uns mit Spaziergängen zu den verschiedenen Outlooks zufrieden. Wie so oft auf kürzeren Wegen sind viele Touristen unterwegs. Das ändert aber nichts an der ruhigen Stimmung, die dieser Park vermittelt. Und manchmal kann man auch an Orte gehen, an denen man ganz alleine ist.

Uschi auf balconyGrampians 2

Und dann wären da noch die üblichen Wasserfälle. Die Aussies lieben sie sehr und die hier sind ja auch sehr nett, wenn man Wasserfälle besonders mag....

Wasserfall 1 Wasserfall 2

Eine rechte Enttäuschung ist dann die Aboriginal Cultural Site. Die paar Bilder vom "weißen Mann" wären an sich schon keine besondere Sensation, aber den Shelter dann auch noch hinter einem hohen Hochsicherheitszaun einzusperren ist schon lächerlich.

Aboriginal 1Aboriginal 2

Am Abend finden wir ein wunderbares Bushcamp. Wie so oft in Bushcamps sind hier Holztische und Bänke aufgebaut. Und dort tun die Aussies dann das, was auch wir tun - sie trinken australischen Wein. Wir haben inzwischen gelernt, die "geschönten" Weine und den ein bißchen geschmäcklerischen Shiraz zu vermeiden und finden uns unter den angebotenen Merlots gut zurecht. Mit den Chardonnays haben wir fast immer Glück. Allerdings bekommt man hier kaum Weine unter 12 Prozent. 13,5 Prozent Alkohol sind keine Seltenheit. Preislich haben wir uns bei umgerechnet 6 bis 7 Euro pro Flasche eingependelt und bewegen uns damit im untersten Bereich dessen, was hier zu haben ist.

Bruno im BushcampWein 3

8. Dezember, Grampians National Park
Fluss ohne Wasser


Die Wanderung auf den Mount Stapylton gehört zu den schönsten auf dieser Reise. Zwar sind nur 278 Höhenmeter zu überwinden und der Berg ist in Wirklichkeit nur ein paar Hundert Meter hoch, aber es ist trotzdem ganz schön anstrengend und letztendlich wurscht, ob man ein paar Hundert oder ein paar Tausend Meter in die Tiefe fällt. Ich bekomme schließlich Angst und den letzten Rest zum Gipfel steigt Bruno dann alleine hoch.

Stapylton 1 Uschi auf Berg

Stapylton 2Stapylton 3

Bruno mit AussiesAuf dem Weg treffen wir Australier, die wir tags zuvor kennen gelernt haben und machen es uns in einer Höhle auf ein Tratscherl bequem. Den Schatten brauchen wir dringend, denn es hat wieder gut 35 Grad bekommen. Die Temperaturschwankungen im Süden Australiens sind extrem. Tagsüber kann es 15 Grad oder auch 38 Grad haben, je nachdem ob gerade der Südwind aus der Antarktis oder der Nordwind, der aus der Wüste kommt, weht. Nachts wird es ohnehin immer empfindlich kalt.



Stapylton4Stapylton 6

LinkWeitere Fotos The Grampians National Park

"The Riders" von Tim Winton nicht fertig gelesen. Tim Winton hat in Australien schon viele Preise für seine Bücher bekommen. Möglicherweise habe ich nur die falsche Geschichte erwischt, aber ein Buch über die Freuden der Vaterschaft kann mich nicht wirklich begeistern.

Flussbett"Wüste trifft auf Fluss "- das sollte uns eigentlich im Little Desert National Park erwarten. Tatsächlich ist der Wimmera völlig ausgetrocknet. Der Ruderclub liegt verlassen am Ufer des Flussbettes, die trockenen Eukalyptusblätter rascheln unter unseren Füßen, dort, wo Bruno am Baumstamm sitzt, stünde ihm normalerweise das Wasser bis zum Hals. Hier ist die Trockenheit, unter der die südlichen Bundesstaaten Australiens heuer so leiden, richtig zu spüren. Außer uns zieht es niemanden in das Bushcamp, das in weniger trockenen Sommern alle Voraussetzungen für eine Idylle am Fluss hat.

Bruno im FlussBlick aus Wohnmobil

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