South Australia 1 --- 9.12. - 17.12.2006
Über 40 Grad – Victor Harbour
An Salzseen vorbei fahren wir in den recht hübschen Hafenort Victor Harbour, 80 km südlich von Adelaide. Salzseen haben eine ganz eigene Ästhetik. Ihr schönes Weiß schmerzt fast in den Augen und wirkt gleichzeitg bedrohlich. Sepeziell bei diesen Temperaturen. Schon zu Mittag hat es 40 Grad. Am Nachmittag 43. Der heiße Nordwind aus der Wüste brennt auf der Haut. Dann dreht der Wind ganz plötzlich und kommt jetzt aus Süden, aus der Antarktis. Buchstäblich innerhalb weniger Minuten sinken die Temperaturen um mehr als zehn Grad. Eine angenehme Meeresbrise begleitet die 32 Grad, die das Thermometer jetzt zeigt. Ein Herausforderung für den Körper.
Teuer – Kangoroo Island
Viele Kängurus, Pinguine und Seelöwen und noch mehr Touristen, die diese Tiere bestaunen. Kangoroo Island mag ein Erlebnis sein, aber die Tierbeobachtungen unter Aufsicht eines Rangers müssen einem halt die mehr als 400 Dollar für die Fähre wert sein. Dazu kommt noch der teure Campingplatz auf der Insel. Wir entscheiden uns dagegen.
Kangaroo Island
Nicht aufregend – Fleurieu Peninsula
Gegen die Fleurieu Peninsula gibt es eigentlich nichts zu sagen, aber es gibt auch keine besonderen Gründe, die dafür sprechen, auf die Halbinsel südlich von Adelaide zu fahren. Außer vielleicht für Surfer. Die Bushcamps sind schön, die höher gelegenen Bushcamps bieten gute Ausblicke über das Meer und es ist erstaunlich wenig los.
Wir verbringen gemütliche Tage in den Nationalparks New Heads und Deep Creek . Auf der Fleurieu Halbinsel mischt sich der Duft der Eukalyptuswälder, mit dem von Pinien. Überhaupt erinnert dieses Hügelland an die Toscana. Abgesehen vielleicht von den riesigen Western Grey Kängurus, die durch die Wälder hüpfen. Wir sehen Kängruus, die über zwei Meter hoch sind. - Es ist Paarungszeit.
Wir planen einige Kilometer des Heysen Track zu gehen, eines berühmten Wanderweges, der die ganze Halbinsel durchquert. Der erste Teil des Weges hoch über dem Meer ist auch recht schön, aber dann wird das Gestrüpp so dicht, dass wir unsere Hände zu Hilfe nehmen müssen. Zum ersten Mal geben wir einfach auf.
Fleurieu Peninsula
Jingle Bells – Adelaide
Vorweihnachtszeit in Adelaide. Einfkaufsstimmung in der Stadt. Mädchen in sehr kurzen Hosen und engen T-Shirts, Burschen mit Piercings im Gesicht, Frauen in Kleidern, die nach Geld stinken und Männer in Hemden und Krawatten. - Sie alle sind im Kaufrausch. Wahrscheinlich ähneln sich die Städte dieser Welt zur Vorweihnachtszeit. Weihnachtslieder, die von weißen Weihnachten erzählen, erklingen in der Hauptstadt Südaustraliens, auch wenn Adelaide noch nie Schnee gesehen hat. Und während in nordeuropäischen Städten die Eisschnitzer am Werk sind, werden hier Weihnachtmänner aus Sand gebaut.
Jung und alt - Adelaide
Adelaide ist - wohl vor allem durch seine Universität - eine sehr junge Stadt. Die Studenten sind es auch, die der Stadt ein gewisses Flair und zweifellos auch eine gewisse Lautstärke geben, die wir nach unseren Tagen im Busch nicht mehr gewöhnt sind. Außerdem ist der Lebensstil der Reichen spürbar und sichtbar. BMW's, Mercedes und in den Auslagen Mode, wie wir sie seit Monaten nicht gesehen haben.
Die Architektur der Stadt ist nicht besonders originell. Wie so oft in Australien liegt der besondere Reiz im Nebeneinander von Alt und Neu.
Kein guter Tag – Adelaide
Heute hätte das Ersatzteil für die Servolenkung geliefert werden sollen, das wir in Italien bestellt haben. Statt dessen erfahren wir, dass dieses Teil gar nicht mehr lieferbar ist.
Der Tag hat es wirklich in sich. Kurz nach dem Telefonat mit dem Ivecohändler, ertrinkt im Fluss, unterhalb unseres Campingplatzes, ein Baby. Während die Mutter mit ihrem Handy telefoniert, rollt der Kinderwagen in den Fluss. Danach gibt es eine groß angelegte Untersuchung durch die Polizei, die auch uns befragt. Die Schreckensschreie der Frau begleiten uns durch den Tag.
Wieder dicht – Adelaide
Dieses Mal hilft nur der Griff tief in die Trickkiste, um die Servolenkung zu reparieren. Ein Australier borgt uns einen Schleifbock um darauf einen besonderen Schraubenschlüssel zu fertigen. Ein anderer Australier schenkt uns einige Schrauben – nach etlichen Stunden Arbeit ist die Leitung wieder dicht.
Socialising – Adelaide
Immer, wenn wir nicht in einem Bushcamp, sondern auf einem richtigen Campingplatz stehen, verbringen wir eine Menge Zeit mit socialisen. Aussies und Europäer werden magisch von unserem Auto angezogen. Jeder hat viele Fragen zur Verschiffung, zum Auto selbst, zu unserer Reise. Das ist meist ganz lustig, da wir so viele Leute kennenlernen und immer Interessantes erfahren. Sehr unterhaltsame Stunden verbringen wir mit Chris und Judith, einem englischen Paar, das in Frankreich lebt und in einem australischen Expeditionswohnmobil reist.
Aboriginal Malerei und asiatisches Essen - Adelaide
Zwei Dinge sind es, die wir in Adelaide besonders genießen. - Die Gallerie und den asiatische Food Court in der Markthalle. Die Art Gallery of South Australia bietet für uns, neben weniger interessanten Gemälden aus der Zeit der Eroberung des Kontinents, einige moderne australische Maler, die wir schon in Perth und Canberra schätzen gelernt haben. Dazu wenige, aber sehr interessante Arbeiten von Aboriginal Malern, die wieder einmal sehr deutlich zeigen, dass diese Art von Kunst viel mehr ist, als dekorative Punktmalerei.
Ein guter Tag - Adelaide
Sie ist sehr kompetent, sehr jung und sehr schön, wahrscheinlich indischer Abstammung. - Die Zahnärztin, die sich trotz Stress Zeit für mich nimmt und erkennt, dass nur eine Zahnfleischeintzündung schuld an meinen Schmerzen ist. Für Diagnose und Rezept verrechnet sie mir keinen Cent.
Das Auto ist wieder dicht, meine Zahnschmerzen haben keine ernste Ursache - endlich können wir weiter reisen.